Frauen haben's einfacher; die schliessen sich in eine Wc-Kabine des Restaurants ein und erledigen, was sie zu erledigen haben. Einem Mann fällt das viel schwerer: nicht nur, weil er Angst hat, dass ein Pinkelnachbar am naechstgelegenen Pissoir steht und einen Vergleichstest, längenmaessig und aus einem Meter Distanz, vornehmen möchte. Nein, dem Mann geht es viel mehr um den Geruch seines Urins, der schlicht stinkt. Er hat, genauso wie die Frau im Kabaeuschen, Stangenspargel gegessen. Ein gutes halbes Kilo war's. Das bedeutet schlicht: Zur Spargelzeit, nach dem Spargelessen, sollte sich jeder Mann zum Wasserloesen hinsetzen - in einem abgeschlossenen Toilettenhaeuschen. Denn Urin nach Spargelgenuss riecht recht herzhaft und eher unangenehm.
Hier ein Rezept aus Frankreich, das zwar die Nebenwirkungen nicht ausschliesst - doch dass es phantastisch mundet, ist viel wichtiger. Für zwei Personen ist es ein Hauptgericht, für vier eine üppige Entrée und für sechs Personen eine hübsche Überraschung
Vierundzwanzig grüne Stangenspargel in in etwa fünfzehn Zentimeter lange Stückchen schneiden. Vorher die untersten zwei Zentimeter wegschneiden. Vielleicht muss noch was abgeschält werden. Das geschieht am besten mit einem Sparschäler, den man ebenso für Kohlrabi und Erdäpfeln benützen kann. In viel Salzwasser vier Min. lang machen, vorsichtig herausheben und in eiskaltes Wasser legen. Auskühlen und gut abrinnen.
Je drei Stangenspargel nebeneinanderlegen; zwei in Olivenöl eingelegte, abgetropfte Sardellenfilets der Länge nach zwischen zwei Stangenspargel legen. Die drei Stangenspargel und die zwei Sardellenfilets mit zwei Zahnstochern zusammenheften: Um das Bild ganz klarzumachen: außen ein Stangenspargel, dann folgt eine Sardelle, wiederum ein Stangenspargel, wiederum eine Sardelle, schliesslich noch ein Stangenspargel. Die beiden Spiesschen stecken im unteren und im oberen Drittel (aber nicht im zarten Spargelköpfchen).
So kommen acht Spargelspiesschen gemeinsam, die insgesamt vierundzwanzig Stangenspargel und sechzehn Sardellenfilets haben. In eine sehr große ofenfeste Form geben (es können ebenfalls zwei kleinere sein); alle Spiesse sollten aneinander Platz finden. Acht EL bestes Olivenöl darüber träufeln. Ferner acht kleine Rosmarinzweige, die gehackt beziehungsweise in kleine Stückchen gerissen werden. Schliesslich gut mit Pfeffer würzen und vorsichtig mit Salz würzen. Eine gute halbe Stunde bei Raumtemperatur einmarinieren, dabei die Spiesse ein paarmal auf die andere Seite drehen.
Das Backrohr auf höchster Stufe vorwärmen, auf Bratrost umschalten, die Form (die Formen) auf die oberste Gitterschiene schieben, zwei min grillen, die Form herausheben, sämtliche Spiesse auf die andere Seite drehen und weitere drei min grillen. Vorsicht: heiß!
Die Spiesse auf Teller gleichmäßig verteilen. Mit dem Öl und den teilweise geschmolzenen Sardellen begießen. Brot dazu.
bin ich froh, daß ich kein Mann bin ;-))