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Anlässlich des Tages des österreichischen Bieres – dem so genannten Brausilvester am 30.09.– wollte es der Verband der Brauereien Österreich ganz genau wissen.
Welches Bundesland genießt am häufigsten ein Gläschen Bier? Wer hat den größten Biervorrat zu Hause? Wo und zu welchen Anlässen greift man in den Bundesländern zum Lieblingsgetränk der Nation? Oder wer achtet beim Kauf am meisten auf Herkunft oder Preis? Antworten darauf liefert eine aktuelle Umfrage aus dem Bierland Österreich. Und ebenso klären wir die Frage, was der Tag des österreichischen Bieres überhaupt mit dem historischen „Brausilvester“ zu tun hat. Aber alles der Reihe nach.
Österreicher lieben Genussmoment und feiern Geschmack mit Familie und Freunden
Am liebsten genießen die Österreicher ihr Lieblingsgetränk in geselliger Runde mit Familie und Freunden (62,5 %). Auf Platz zwei folgt die Gastronomie (52,8 %) sowie die eigenen vier Wände (36,5 %). Als genereller Anlass wird der Genussmoment mit 39,3 % am häufigsten genannt. Dahinter folgt die Entspannung nach der Arbeit (18,5 %) sowie der Belohnungscharakter nach einer erledigten Aufgabe (11,5 %).
Werden die Österreicher zu wichtigen Aspekten beim Bier befragt, so dominiert der Geschmack (95 % Zustimmung), vor passender Trinktemperatur (92,7 %), Natürlichkeit von Rohstoffen (85,7 %), gefolgt von dezidierter Herkunft aus Österreich (78,6 %) sowie nachhaltiger Gebindeform (73,3 %). Dazu die Geschäftsführerin des österreichischen Brauereiverbandes Kaufmann-Kerschbaum: „All diese Attribute sprechen für das ausgeprägte Wissen rund ums Bier und der umweltbewussten Grundeinstellung der Biergenießerinnen und Biergenießer. Diese Ergebnisse freuen uns daher umso mehr.“
Vorarlberger genießen am häufigsten Bier, Steirer haben den größten Biervorrat
So unterschiedlich wie Sortenvielfalt und Geschmack des österreichischen Bieres, so unterschiedlich sind auch die Bier- und Genussgewohnheiten der Konsumenten in den Bundesländern.
Betrachtet man den (zumindest) wöchentlichen Biergenuss, nimmt Vorarlberg mit 42,5 % Platz eins ein, gefolgt von Salzburg (38,5 %) und der Steiermark (35,8 %). Fragt man nach dem Biervorrat, den Biergenießer im Haushalt haben, erklimmen mengenmäßig die Steirer mit rund 18 Bier-Flaschen oder -Dosen das höchste Treppchen. Auf den weiteren Plätzen folgen die Vorarlberger sowie auf einem geteilten dritten Platz die Salzburger und die Burgenländer.
Oberösterreicher genießen am liebsten beim Wirt, Wiener gerne in Ruhe
Einige Ergebnisse stechen in den Bundesländern hervor. Österreichweit trinken die Oberösterreicher ihr Bier am liebsten beim Wirten (58,7 %). In der Kategorie „zu Hause“ wiederum führen die Vorarlberger mit 45,8 %. Für 13,1 % der Kärntner – und damit top in Österreich – ist Bier nach dem Sport die erste Wahl. Und im Bundesländervergleich genießen die Wiener wiederum am liebsten ein Bier in Ruhe alleine (12,9 %).
Herkunft für Steirer und Vorarlberger wichtig, Preis für Kärntner und Wiener
Bei detaillierter Betrachtung lassen sich zudem weitere Besonderheiten in den Bundesländern erkennen. So ist die Herkunft des Bieres aus Österreich den Steirern am wichtigsten. 52,9 % erachten diese als „sehr wichtig“. Bei der Herkunft aus dem eigenen Bundesland / der eigenen Region führen wiederum die Vorarlberger das Ranking an. Diese ist für 35,6 % der Biergenießer aus dem Ländle „sehr wichtig“ – das markiert den höchsten Wert von ganz Österreich in dieser Kategorie. Die enthaltenen Rohstoffe bzw. die Natürlichkeit von Bier spielen österreichweit für die Salzburger mit 51,4 % die wichtigste Rolle. Auf den Preis wiederum achten die Kärntner (für 33,3 % „sehr wichtig“) sowie die Wiener (für 29,1 % „sehr wichtig“) am meisten.
30.09. Brausilvester und Tag des österreichischen Bieres
Wäre im Grunde nur noch eine Frage zu klären: Warum wird der bierige Nationalfeiertag ausgerechnet am 30.09. gefeiert? Was genau hat es mit dem letzten Tag im September auf sich? Und woher kommt der Name „Brausilvester“ eigentlich? Um diese Fragen zu beantworten muss man in der Zeit ein wenig zurückreisen – rund 200 Jahre in die Vergangenheit. Eine Zeit, die für Biergenießer ziemlich düster war. Denn was heute unvorstellbar ist, war damals bittere Realität: Im Sommer galt ein Herstellungsverbot für Bier! Warum? Bier konnte damals noch nicht lange gelagert werden und passende Kühlgeräte waren noch nicht erfunden. Zu stark hätten die warmen Temperaturen im Früh- und Hochsommer dem Lieblingsgetränk der Nation damit zugesetzt. Und so erstreckte sich die Biersaison damals zwischen den Feiertagen zweier Heiliger. Nur von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) durfte gebraut werden. Geändert hat diesen Umstand erst die revolutionäre Erfindung des Lagerbieres durch den Österreicher Anton Dreher in Schwechat bei Wien. Heute steht einer ganzjährigen Bierproduktion natürlich nichts mehr im Wege. Der letzte Septembertag bzw. der 30.09. hat sich jedoch bis in die Neuzeit in vielen Brauereien als Bilanzstichtag gehalten und bietet Anlass, die vergangene sowie kommende Biersaison gebührend zu feiern. So wurde der „Brausilvester“ im Lauf der Jahrhunderte zum liebgewonnenen Brauchtum und avancierte mittlerweile zum offiziellen Staatsfeiertag im Bierland Österreich: dem „Tag des österreichischen Bieres“.
Autor: Bierland Österreich